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Neugriechische Volkstümlichkeit

Das aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Forschungsprojekt „Deutsche Griechenland-Imaginationen und neugriechische Volkstümlichkeit. Diskursive Transformationen zwischen Populär- und Expertenkultur“ setzt sich zum Ziel, die Geschichte eines Diskurses aufzuarbeiten, der die deutsche Sicht auf das zeitgenössische Griechenland seit dem 19. Jahrhundert maßgeblich geprägt hat.

Die Spuren dieses Diskurses lassen sich bis in die Zeit der romantischen Volks- und Völkerkunde zurückverfolgen, in deren Folge die klassizistische Idealisierung Griechenlands als Wiege der europäischen Kultur zunehmend durch das Interesse an der vitalen „Volkskultur“ des südosteuropäischen Landes ergänzt und überschrieben wurde. Seine Verzweigungen reichen, so die Annahme des Projektes, von der volkskundlich geprägten Entstehungsgeschichte der deutschen Neogräzistik über die völkische Griechenlandkunde des Nationalsozialismus bis in die populärkulturelle Folklore der Nachkriegszeit.

Das Projekt unternimmt es, den historischen Verlauf dieser Entwicklung in Form einer deutsch-griechischen Verflechtungsgeschichte zwischen Populär- und Expertenkultur zu profilieren. Kommunikations- und Vermittlungspraktiken wie die Übersetzung und Edition neugriechischer Volkslieder, die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Sitten, Bräuchen und der Sprache des neugriechischen Volkes über die publizistische Suche nach einem volkstümlichen „Griechenland ohne Säulen“ oder die populärkulturellen Präsentationsformen moderner Unterhaltungsmedien sollen dabei in Hinblick auf die wandelnden Funktionen untersucht werden, die der Diskurs der neugriechischen Volkstümlichkeit bis in die jüngste Vergangenheit erfüllt hat.

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