Viele Disziplinen beschäftigen sich mit einer komparativen Analyse der Wahrnehmung von Vergangenheit in Europa. Es gibt Vorurteile gegenüber ganzen Völkern und Nationen, auch Stereotype, die aus kollektiver historischer Erinnerung abgeleitet sind. Aktuelle Krisen haben diese Voreingenommenheit reaktiviert und in einem neuen Kontext mit neuen Bedeutungen belegt. Die sozialen und politischen Konsequenzen der aktuellen Staatsschuldenkrise haben neue Szenarien von Schuldzuweisungen und Ressentiments geschaffen. Die Schwierigkeit, die komplexen wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge zu durchschauen, führt zu vereinfachten gegenseitigen Wahrnehmungen, die den europäischen Einigungsprozess gefährden können.
Der Kongress Perceptions of history in Germany and Greece: Comparative approaches to narratives in the European context (31. März – 2. April 2016) untersucht solche Zusammenhänge am Beispiel der gegenseitigen Wahrnehmung von Deutschen und Griechen in historischer Perspektive. Der Kongress ist interdisziplinär, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus philologisch-literaturwissenschaftlichen (Klassische Philologie, Neogräzistik, Germanistik), sprach-, kultur- und geschichtswissenschaftlichen Fächern sowie aus der Geschichte der Naturwissenschaften, der Technologie- und der Wirtschaftsgeschichte sowie aus Soziologie, Sozialpsychologie, Politikwissenschaft und Anthropologie. Die Teilnehmer reisten aus Griechenland, den USA, Österreich, Frankreich, Dänemark, Tschechien und aus Deutschland an.
Datum: 31 März - 2. April 2016
Ort: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Ostflügel, Raum 221
Veranstalter: Prof. Dr. Ulrich Moennig (Byzantinistik und Neugriechische Philologie, Universität Hamburg)
Konferenzprogramm: Perceptions of history in Germany and Greece: Comparative approaches to narratives in the European context
Video-Dokumentation: alle Vorträge des Kongresses zum Nachschauen