Villa Patrick Leigh Fermors in Kardamyli
Im Rahmen eines viertägigen Workshops bringt das Centrum Modernes Griechenland (CeMoG) der Freien Universität Berlin vom 13.–17. Oktober 2021 in der Villa Patrick Leigh Fermors in Kardamyli Übersetzerinnen und Übersetzer mit Verlegern, Schriftstellerinnen, Literaturkritikerinnen, Sprach- und Kulturvermittlern sowie Vertreterinnen pädagogischer und politischer Institutionen zusammen, um mit ihnen die Tendenzen und Bedingungen der beiderseitigen Übersetzungskulturen in Geschichte und Gegenwart zu diskutieren.
Im Verlauf der ersten beiden Tage des Workshops (14./15. Oktober) soll mit Übersetzerinnen und Übersetzern beider Seiten der Zusammenhang zwischen der individuellen Übersetzungspraxis und dem sozialen Feld der Übersetzung diskutiert werden. Wie wird man zum deutsch-griechischen Übersetzer oder zur griechisch-deutschen Übersetzerin? Welche Bildungsvoraussetzungen, beruflichen Profile, Motive und Anlässe sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung? Wie schätzen sie selbst ihre Arbeit ein, welche Gestaltungsmöglichkeiten haben sie in Bezug auf die veröffentlichten Übersetzungen und wie ist ihr Verhältnis zu den anderen Akteuren und Institutionen dieses Feldes? Wie schätzen sie die Sichtbarkeit ihres Werkes und der Übersetzung überhaupt im Prozess des gegenseitigen Kulturtransfers ein?
Im zweiten Teil des Workshops (16. Oktober) wird der Gesprächskreis um Repräsentanten des literarischen Marktes, der Literaturkritik, der Buchpolitik sowie pädagogischer Institutionen erweitert. Im Mittelpunkt der Diskussionen werden dabei Fragen wie die folgenden stehen: Welche Rolle spielen die Maßgaben der bilateralen Bildungs- und Kulturpolitik, die Mechanismen der jeweiligen literarischen Märkte –tradierte und zeitbedingte Erwartungshaltungen, ökonomische Interessenlagen, Förderprogramme, Preise und Stipendien – für die gegenseitige Übersetzungspraxis? Welche Rolle spielen die beiderseitigen Bildungsinstitutionen in diesem Zusammenhang? Wie behandelt die Literaturkritik das Phänomen der Übersetzung? Wie ist das Verhältnis zwischen Übersetzerinnen und Schriftstellern? Welche Entwicklungstendenzen, Herausforderungen und Perspektiven lassen sich in den gegenwärtigen Übersetzungskulturen erkennen und was müsste getan werden, um die Zusammenarbeit in diesem Bereich zu verbessern?
Diese und weitere Fragen bilden den Ausgangspunkt für die Erschließung eines Feldes, dessen Bedeutung für die deutsch-griechischen Beziehungen bislang systematisch unterbelichtet geblieben ist. Die Durchführung des Workshops erfolgt im Rahmen des Forschungsprojektes „Akteure deutsch-griechischer Übersetzungskulturen: eine Standortbestimmung aus kollektiv-biographischer Perspektive“ (https://www.cemog.fu-berlin.de/wissensbasis/projekte/ue-kulturen), das aus Mitteln des BMBF finanziert wird. Die Ausrichtung in der Villa Patrick Leigh Fermors geschieht in Kooperation zwischen dem CeMoG und dem Athener Benaki-Museum.
Programm Mittwoch, 13.10.202118.00–19.00 Uhr: Begrüßung und einführende Gedanken
10.00–13.00 Uhr: Übersetzungskulturen I (Deutschland)
Teilnehmer*innen: Danae Coulmas, Niki Eideneier, Hans Eideneier, Birgit Hildebrand, Dieter Klemm, Andrea Schellinger
Moderation: Marco Hillemann & Zyranna Stoikou
13.00–15.00 Uhr: Pause
15.00–18.00 Uhr: Übersetzungskulturen II (Deutschland)
Teilnehmer*innen: Marina Agathangelidou, Elena Pallantza, Michaela Prinzinger, Theo Votsos, Doris Wille, Maria Zafón
Moderation: Marco Hillemann & Zyranna Stoikou
10.00–13.00 Uhr: Übersetzungskulturen I (Griechenland)
Teilnehmer*innen: Maria Angelidou, Theodoros Daskarolis, Alexandros Isaris, Giota Lagoudakou, Petros Markaris, Thodoros Paraskevopoulos, Eleni Varopoulou
Moderation: Marco Hillemann & Zyranna Stoikou
13.00–15.00 Uhr: Pause
15.00–18.00 Uhr: Übersetzungskulturen II (Griechenland)
Teilnehmer*innen: Christos Asteriou, Alexandra Ioannidou, Giannis Kalifatidis, Kostas Kosmas, Maria Topali, Emy Vaikousi
Moderation: Marco Hillemann & Zyranna Stoikou
18.30: Empfang
10.00–12.00 Uhr: Übersetzerausbildung
Teilnehmer*innen: Christos Asteriou (Freie Universität Berlin), Giota Lagoudakou (EKEMEL/Metaφραση), Elena Pallantza (Universität Bonn), Michaela Prinzinger (Diablog Vision e.V.), Theo Votsos (ViceVersa), Anthi Wiedenmayer (Aristoteles Universität Thessaloniki)
Moderation: Marco Hillemann & Zyranna Stoikou
12.00–12.30 Uhr: Pause
12.30–14.30 Uhr: Deutsch-griechische Übersetzungskulturen aus der Perspektive der Literaten
Teilnehmer*innen: Christos Asteriou (Schriftsteller), Petros Markaris (Schriftsteller), Amanda Michalopoulou (Schriftstellerin), Maria Topali (Schriftstellerin)
Moderation: Miltos Pechlivanos
14.30–16.00: Pause
16.00–18.00 Uhr: Deutsch-griechische Übersetzungskulturen: Literarischer Markt und Buchpolitik
Teilnehmer*innen: Evangelia Avloniti (Literaturagentin) Nikos Bakounakis (Juryvorsitzender/Greeklit.), Mikela Chartoulari (Literaturkritikerin), Katerina Frangou (Literaturagentin), Nikolas Giatromanolakis (Staatssekretär für zeitgenössische Kultur im Griechischen Ministerium für Kultur und Sport) u. Orsia Sofra (Ministerium für Kultur u. Sport), Periklis Douvitsas (Verleger), Lamprini Kouzeli (Literaturkritikerin), Ilias Manglinis (Journalist), Kostas Spatharakis (Verleger)
Moderation: Miltos Pechlivanos
Zeit & Ort
13.10.2021 - 17.10.2021
Kardamyli, Griechenland