Rena Molho & Vilma Hastaoglou-Martinidis: Jüdische Orte in Thessaloniki: Ein historischer Rundgang
Übersetzung aus dem Griechischen von Philipp Haugwitz.
News vom 01.08.2017
Thessaloniki galt über Jahrhunderte hinweg als eine multikulturelle Stadt, deren Alltag durch die Koexistenz von Christen, Muslimen und Juden geprägt war. Zwischen 1492 und 1912 bildete die jüdische Gemeinde sogar die größte Bevölkerungsgruppe. Diese blühende Gemeinde machte Thessaloniki zu einer der berühmtesten jüdischen Städte der Welt, eine Bedeutung, die in Bezeichnungen wie Jerusalem des Balkans und Madre de Israel ihren Ausdruck fand.
Zwischen 1492 und 1943 wies die jüdische Gemeinde Thessalonikis eine ununterbrochene Präsenz auf, eine in den Annalen der jüdischen Geschichte ungewöhnliche Kontinuität, selbst für Städte wie Jerusalem oder Alexandria. Wohl nirgends sind die sozialen, wirtschaftlichen und vor allem politischen Aktivitäten der jüdischen Gemeinde so stark mit der historischen Entwicklung der Stadt verflochten wie hier, eine Verbindung, die heute oft nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar ist. Das vorliegende Buch liefert hierfür eine wertvolle Hilfe: Es verbindet historische Daten, Biographien und Orte so miteinander, dass sich daraus ein umfassendes Bild der jüdischen Vergangenheit Thessalonikis ergibt.