"Mein Lebensmittelpunkt? Die kurze Antwort könnte die ehrlichste sein: der Schreibtisch. Ich betrachte ihn als einen fliegenden Teppich mit vier Beinen. Die Staatsform neigt zur Republik. Aber ich bin sowohl der Alleinherrscher als auch einziger Bürger. Vielleicht sollte man also eher von aufgeklärtem Despotismus reden. Bedauere, Visen werden nicht ausgestellt."
So der schwedische Autor und Gelehrte griechisch-österreichischer Abstammung Aris Fioretos in einem Interview in der Neuen Zürcher Zeitung. Fioretos‘ drei jüngste Romane sprechen von Migration, Sehnsucht, Repression und Widerstand, bezogen auf die griechische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sein neuester Essay Wasser, Gänsehaut, eine Liebeserklärung an das Genre des Romans, ist von einem griechischen Vasenbild inspiriert, das die Enthauptung der Medusa zeigt, ebenso wie die "griechisch-poetologisch-selbstauskunftgebende" Rede, die er am 16. Juni 2017 als CeMoG Lecture gehalten hat.