#Wissenswert
30.01.2019
Es war in Dezember 2013, als das Gründungsdokument des CeMoG unterzeichnet wurde; im vergangenen Dezember feierten wir 5 Jahre Arbeit. Das Ergebnis lässt sich sehen: knapp 70 Publikationen, über 60 Veranstaltungen, eigene oder in Kooperation mit einschlägigen Institutionen, unzählige Menschen, die wir als Akteure oder als Empfänger unserer Inhalte gewinnen konnten, und nicht zuletzt eine beachtliche Menge von Mitteln, die wir für weitere Projekte generieren konnten. In dieser kurzen Zeit sind wir und unsere Arbeit sehr sichtbar geworden. Das haben wir versucht, in einem kleinen Rückblick visuell zu veranschaulichen.
Με αφορμή τα πέντε χρόνια λειτουργίας του το CeMoG παρουσιάζει σ' ένα βίντεο (στα ελληνικά) τους τρεις βασικούς τομείς εργασίας του: τη δημιουργία ερευνητικών δικτύων και συνεργασιών ανάμεσα στην Ελλάδα και τη Γερμανία, την τεκμηρίωση των ελληνογερμανικών σχέσεων και το εκδοτικό πρόγραμμα Edition Romiosini.
Fünf Jahre CeMoG. Eine Rückschau
Profil
Das Centrum Modernes Griechenland der Freien Universität Berlin wurde durch die großzügige Förderung der Stavros-Niarchos-Stiftung sowie durch die Unterstützung des Präsidiums der FU Berlin im Juni 2014 gegründet. Das CeMoG, eine Einrichtung des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften, unterstützt die Professur Neogräzistik in Forschung und Lehre. Es agiert in drei komplementären Bereichen und zielt auf den Aufbau von Netzwerken ab: Forschungsnetzwerken und -kooperationen zwischen Griechenland und Deutschland, Informationsnetzwerken zur gemeinsamen Geschichte und Lesenetzwerken rund um das Bücherprogramm der Edition Romiosini.
Aktivitäten
Der bilaterale Kontakt wird am CeMoG auf vielfältige Weise hergestellt: von der Organisation von Tagungen und wissenschaftlichen Vorträgen oder öffentlichen Veranstaltungen bis hin zur Beteiligung an Buchmessen. Zu den Persönlichkeiten, die sich an den Veranstaltungen des CeMoG beteiligten, gehören nicht nur renommierte Wissenschaftler, sondern auch Politiker, Journalisten, Schriftsteller, Künstler und Kulturmanager. Der Kontakt und die Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus beiden Sprachräumen ist der Schlüssel für die erfolgreiche Netzwerkbildung zwischen Griechenland und Deutschland. In diesem Zusammenhang ist es bezeichnend, dass beinahe die Hälfte der bisherigen CeMoG-Aktivitäten in organisatorischer, logistischer und finanzieller Kooperation mit anderen Trägern aus beiden Ländern realisiert wurden. Als Beispiele seien hier die Tagungen über die deutsche Besatzung Griechenlands, die Griechen der DDR, den Widerstand gegen die Militärdiktatur in Griechenland oder über zwei der wichtigsten griechischen Gegenwartsautoren, Petros Markaris und Thanassis Valtinos, erwähnt.
Forschung
Die Erforschung der deutsch-griechischen Geschichte bildet ein zentrales Anliegen des CeMoG. Der europäische Philhellenismus, die griechische „Bayernherrschaft“, die nationalsozialistische Besatzung Griechenlands während des 2. Weltkrieges, die Anwerbung griechischer Gastarbeiter durch die BRD, aber auch der deutsche Erfolg griechischer Schriftsteller wie Nikos Kazantzakis oder Petros Markaris stellen wichtige Facetten dieser Geschichte dar. Gleichwohl repräsentieren sie nur einen kleinen Teil der politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Kontakte, über die die deutschen und griechischen Kulturräume seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert miteinander verbunden sind. Um dieses Feld zu erschließen, werden am CeMoG Forschungsprogramme zu verschiedenen Aspekten der deutsch-griechischen Geschichte durchgeführt. Außerdem wurde eine bibliographische Datenbank mit fünf Sammlungen aufgebaut, die Informationen zur Geschichte des gegenseitigen Kulturaustauschs sowie zu den Übersetzungen von der einen Sprache in die andere zusammenstellen. In der Wissensbasis des deutsch-griechischen Wissens- und Kulturtransfers werden diese Bibliographien mit Informationen zu den Vermittlerinnen und Vermittlern, zu den Institutionen, Themenfeldern und Vermittlungspraktiken zwischen den beiden Sprachumgebungen verbunden. Auf der Grundlage dieser Vorarbeiten wird derzeit das Online-Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein zweisprachiges Referenzwerk, das seinen Nutzerinnen und Nutzern wissenschaftlich geprüfte Artikel über die beiderseitigen politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Verflechtungen vermitteln wird.
Edition Romiosini
Das Publikationsprojekt Edition Romiosini setzt die Tradition des ehemaligen Romiosini-Verlags aus Köln fort. Sein Ziel besteht im Aufbau einer „Bibliothek“ mit übersetzter Literatur aus Griechenland sowie Sachbüchern und Fachliteratur. Als universitäres Projekt haben wir uns dafür entschieden, die Bücher der Edition Romiosini über unsere Online-Bibliothek frei zugänglich zu machen. Auf diese Weise wird sowohl die neogräzistische Forschung wie die publikumswirksame Verbreitung anspruchsvoller griechischer Literatur in hochwertigen Ausgaben gewährleistet. Seit der Veröffentlichung der Steuerlosen Städte von Stratis Tsirkas, dem Auftakt unseres Buchprogramms im Jahr 2015, ist dieses auf mittlerweile ca. 50 Titel angewachsen. Diese umfassen Stationen der neugriechischen Literatur, z.B. den Versroman Erotokritos oder die Gedichte von Manolis Anagnostakis, aber auch Werke des zeitgenössischen Schriftstellers Thanassis Valtinos oder eine Anthologie der griechischen Lyrik des 21. Jahrhunderts. Die Reihen „Sachbuch“ und „Fachliteratur“ vermitteln Facetten der Geschichte, der Politik, der Ästhetik, der Sprache, Literatur und Alltagskultur im heutigen Griechenland.
CeMoG Digital
Das CeMoG hat in enger Kooperation mit dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin eine umfassende digitale Infrastruktur für die Ausübung seiner wissenschaftlichen und editorischen Tätigkeiten geschaffen. Die Umgebungen reichen von dynamischen Bibliographien und dem sich im Aufbau befindenden Online-Compendium der deutsch-griechischen Verflechtungen bis hin zu der zweisprachigen digitalen Bibliothek der Edition Romiosini, deren Bücher im Verbundkatalog der deutschen Hochschulbibliotheken aufgenommen sind, und die damit unseren Publikationen zusätzliche Sichtbarkeit verleiht. Die umfassendste Informationsquelle für alle unsere Aktivitäten stellt die Webseite des Centrums dar. Sie enthält eine reichhaltige Mediathek mit audiovisuellem Material der Veranstaltungen, Dokumentationen über die Aktivitäten des CeMoG und deren Presseecho sowie ein Archiv der CeMoG-Newsletter, einer vierteljährlich erscheinenden Publikation, die von 2.500 Abonnent*innen gelesen wird.