#Wissenswert
22.03.2022
Am Freitag, dem 25. Februar 2022, fand die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Neogräzistik in Deutschland digital statt. In diesem Rahmen wurden Athanasios Kambylis, Anastasios Katsanakis und Elsie Mathiopoulou, drei verdiente Neogräzist*innen, die nicht mehr unter uns sind, mit Nachrufen gewürdigt. Zum Nachlesen publizieren wir in diesem Newsletter den Nachruf für E. Mathiopoulou durch Prof. Dr. Marilisa Mitsou.
Την Παρασκευή, 25 Φεβρουαρίου, πραγματοποιήθηκε ψηφιακά η Γενική Συνέλευση της Εταιρείας Νεοελληνικών Σπουδών Γερμανίας, στο πλαίσιο της οποίας διαβάστηκαν οι νεκρολογίες για τον Αθανάσιο Καμπύλη, τον Αναστάσιο Κατσανάκη και την Ε. Μαθιοπούλου. Στο παρόν newsletter δημοσιεύουμε τη νεκρολογία για την Ε. Μαθιοπούλου από τη Μαριλίζα Μητσού.
Elsie Mathiopoulou - Tornaritou (1928-2022)
Am 29. Januar ist Elsie Mathiopoulou – Tornaritou im Alter von 94 Jahren von uns gegangen. Elsie kam aus Zypern und war Tochter des Philologen und Buchhändlers Nikolas Tornaritis (einer der ersten in der Stadt) und mit Glafkos Alithersis mütterlicherseits verwandt. Nach Ende des zweiten Weltkriegs studierte sie klassische Literatur, Geschichte und Archäologie in Athen. Sie war eine Kommilitonin von Hélène Glykatzi-Ahrweiler 1961 verteidigte sie an der Universität Bonn ihre Doktorarbeit über das archäologische Thema: die Typologie der Göttin Athene im 5. Jahrhundert v.Chr. Sie war mit dem Journalisten Vassos Mathiopoulos verheiratet mit dem sie eine Tochter, Margarita, hatten. Ab 1968 war sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Oberstudienrätin an der Universität Bonn am Fachbereich Byzantinistik und Neogräzistik tätig, wo sie bis 2006 lehrte. Sie lehrte parallel auch an den Universitäten in Köln und Erlangen und war aktiv am Graduiertenkolleg „Die Renaissance in Italien und ihre europäische Rezeption“ der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn beteiligt. 1996 wurde sie emeritiert und war ab 2006 an der Forschungsarbeit des Centre for the Classical Traditionder Universität Bonn beteiligt. Elsie Mathiopoulou hat wesentlich zur Organisation der Neogräzistik in Deutschland und zur deutsch-griechischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit beigetragen. Im Jahr 2007 verlieh ihr der Präsident der Hellenischen Republik, Karolos Papoulias, den Orden der Ehre. Den Bestand ihrer Bibliothek schenkte sie 2009 der Bibliothek der Universität von Zypern.
Elsie Mathiopoulou befasste sich in ihrer Forschung mit dem Kulturtransfer der italienischen Renaissance in die zypriotischen und kretischen Literatur. Sie hat wissenschaftliche Arbeiten über Erotokritos sowie über das Werk von Solomos und anderen griechischen Dichtern veröffentlicht. Sie erforschte die Publikationsreihe des Instituts für historische Forschung Quellen der zypriotischen Literatur und Geschichte, wo sie mit Paschalis Kitromilides die zyprische Chronik des italienisch-zypriotischen Dolmetschers Philippos Mebre veröffentlichte: Zuverlässiger und detaillierter Bericht über die Ereignisse, wie die Türken ihren Angriff mit mächtigen Kräften gegen das glorreiche Königreich und die Insel Zypern begannen und deren Hauptstadt Nikosia gewaltsam plünderten zur Belagerung von Nikosia im Jahr 1570. Ein Großteil ihrer Veröffentlichungen bezieht sich auf das zyprische Manuskript der Markusbibliothek Marc. Gr. IX, 32 mit der bekannten zyprischen Anthologie Rimes Agapis (Liebesrheime) aus dem 16. Jahrhundert, die zuerst von einer anderen zypriotischen Philologin, Themis Pitsilidou-Siapkara, veröffentlicht wurde.
Wir werden uns immer an die liebenswerte Elsie Mathiopoulou erinnern. Wir werden uns immer an ihre Großzügigkeit und Freundlichkeit, vor allem an "das Ehrlichste, ihre Form", erinnern.
Prof. Dr. Marilisa Mitsou