Liebe Freund*innen des CeMoG,
seit dem 24. Februar erleben wir einen Krieg, wie es ihn in Europa seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat: Ein Staat erkennt das Existenzrecht eines Nachbarn nicht an und greift ihn an; das Gespenst des Irredentismus und des aggressiven Nationalismus wurde durch die russische Invasion wieder relevant in Europa. Diese neue, bis vor Kurzem noch undenkbare Konstellation veranlasst uns heute dazu, auch die Bedeutung von Kultur und Wissenschaft im Rahmen des europäischen Projektes zu überdenken, ihre Rolle für die Vermittlung einer europäischen Öffentlichkeit neu zu bewerten.
Für viele Menschen in den belagerten Städten der Ukraine hat Literatur eine besondere Rolle eingenommen; sie inspiriert sie, gibt ihnen Hoffnung und hält sie zusammen. Andriy Savenko, Assoziierter Professor an der Gräzistik-Fakultät der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew schrieb für uns einen Text in griechischer Sprache über die besondere Stellung von Literatur für den Widerstand der Ukrainer*innen. Zwischen den Zeilen dieses kurzen Berichts lesen wir ein Dokument zur Stimmung der Belagerten: Wut, Glaube, Trotz, kondensiert in geflügelten literarischen Worten. Diesen sehr besonderen Text möchten wir mit Ihnen teilen - nicht nur in deutscher und griechischer, sondern auch in ukrainischer Sprache.
Ο Αντρέι Σαβένκο, καθηγητής ελληνικής λογοτεχνίας στο Εθνικό Πανεπιστήμιο του Κιέβου "Ταράς Σεβτσένκο", έγραψε για το Κέντρο Νέου Ελληνισμού ένα κείμενο για τον ρόλο της λογοτεχνίας για το πνεύμα αντίστασης των κατοίκων της Ουκρανίας απέναντι στη ρωσική εισβολή.